Von den Kelten als einheitliches Volk zu sprechen, ist historisch nicht ganz korrekt. Das oft zitierte große Volk Alteuropas, im Sinne einer einheitlichen Abstammung, Sprache oder Kultur gibt es nicht. Die Kelten, das waren immer vielfältige ethnische Identitäten, die im Laufe einer lange Geschicht entstanden, untergingen und sich wieder neu formierten.
So ist es nicht möglich, einheitliche Aussagen zum keltischen Volk zu treffen, das bedeutet, Ausgrabungen geben selten Aufschluss über die Grenzen der Fundregion hinaus. Detailliertes Wissen über keltische Stämme wird zudem durch das Fehlen niedergeschriebener Dokumente erschwert, da Lesen und Schreiben in allen Regionen der keltischen Welt nur ausgewählten Eliten vorbehalten war. Aufschluss über ihr Leben und ihre Kultur geben uns neben Grabfunden Dokumente antiker Schreiber, doch sind diese oft stark ideologisch gefärbt und dürfen somit nicht als alleinige Quelle herangezogen werden.
Trotz vielfältiger Unterschiede der Kelten der verschiedenen Regionen gibt es dennoch Strukturen, welche sich durch alle keltischen Gemeinschaften ziehen. Kelten leben in Stämmen organisiert, die 10.000 bis 20.000 Mann zählen konnten. Ihre Herrscher waren die sogenannten Fürsten, reiche Adelige, meist Krieger, die nicht selten die Alleinherrschaft über ganz Gallien anstrebten. So wurde zwischen den einzelnen Stämmen stets intrigiert, kurzfristige Zweckbündnisse arrangiert und wieder aufgelöst, mit den Germanen gemeinsame Sache gemacht, um sie anschließend wieder zu bekämpfen – kurzum, die Kelten waren geprägt durch eine kurzfristige politische Denkweise ohne Sinn für nachhaltige Entwicklungen. Ihr ungestümes Temperament und ihr sprichwörtlicher Stolz führte immer wieder zu Kämpfen und Scharmützeln und machte es in der Tat unmöglich, zu einem einheitlichen Volk zusammen zu wachsen.
Die Siedlungen – Vici und Oppida
Die Umsetzung der geschichtlichen Fakten in unserer digitalen Spielstadt